Das Auf und Ab des DAX in den letzten Jahren

Auf dieser Seite werden die starken Kurssprünge des Aktienindex DAX der Jahre 2007 bis Mitte 2013 genauer betrachtet.
Beachten Sie bitte, dass sich dieser Artikel aus der Rubrik Artikel rund um die Börse im Archiv befindet und nicht mehr weiter überarbeitet wird.

Börsenchart
© Chatchai Sangsri | Dreamstime.com
DAX kommt ausnahmsweise nicht aus dem Altgriechischen. Es ist ein moderner, künstlicher Begriff und kürzt den "Deutschen Aktien Index" ab. Dabei handelt es sich im Grunde genommen um eine Art Durchschnittswert der Bewertungen dieser 30 Aktien:
Adidas, Allianz, BASF, Bayer, BMW, Beiersdorf, Commerzbank, Continental, Daimler, Deutsche Bank, Deutsche Börse, Lufthansa, Post, Telekom, E.ON, Fresenius Medical Care, Fresenius, HeidelbergCement, Henkel, Infineon, K+S, Lanxess, Linde, Merck, Münchener Rück, RWE, SAP, Siemens, ThyssenKrupp, VW
Stand: 28.07.2013

Diese Werte kann man als eine Art 1. Bundesliga der Wertpapiere ansehen, sodass es ist eine besondere Ehre ist dabei zu sein. Wer in den DAX aufsteigen darf, verzeichnet in der Regel ein ordentliches Kursplus. Es gibt also Kriterien dafür, ein DAX-Papier zu sein, die ein Unternehmen nicht immer einhalten kann. So gesehen gab und gibt es immer eine gewisse Fluktuation in der Mitgliedschaft.

Als ich kurz nach meinem Studium Mitte der 80er Jahre begann, mich etwas konkreter für Wertpapiere zu interessieren, dümpelte der DAX deutlich unter 1000 Punkte herum, nachdem er im Crash von 1987 nochmals eine ordentliche Korrektur erfuhr.

Zu dieser Zeit übrigens gab es noch keinen bequemen Klick, der sofort den Chart einer beliebigen Aktie über beliebige Zeiträume veranschaulichte. Mühsam heftete man sich die Kurslisten einer Wirtschaftszeitung im Ordner ab, und wer ganz up-to-date war und es sich leisten konnte, abonnierte die Hoeppenstedt-Charts als graphische Unterstützung.

Bis heute hat sich der DAX dagegen verachtfacht, was zu einer gewissen Euphorie verleitet. Leider war und ist die Entwicklung keine Einbahnstraße, denn der DAX, so wie auch alle anderen Aktienindizes (Dow Jones, Nikkei & Co.) schwankten in der Zeit wild hin und her. Dieses Verhalten bezeichnet man als "Volatilität".

Dax Kursverlauf 2007-2013
DAX Kursverlauf 2007-2013
Im Zuge der US-amerikanischen Immobilienkrise kam es 2008 zu Zusammenbrüchen von Banken, und im direkten Gefolge dieser Serie bedenklicher Wirtschafttsnachrichten hatte sich der DAX von ca. 8000 auf ca. 3750 mehr als halbiert. So etwas stellt eine Kapitalvernichtung von Billionen von Euro dar.

Ein noch schärferes Scenario gab es auch schon 8 Jahre zuvor im Jahre 2000, als die sogenannte Internetblase geplatzt war. Damals fiel der DAX gleich von ca. 8000 auf ca. 2500 Punkte.

Wenden wir uns aber wieder mehr der Gegenwart zu. Im Jahre 2011 wurde plötzlich allen klar, dass Europa mit seinem Euro in einer handfesten Krise steckt. Da rutschte der DAX, der inzwischen wieder auf rund ca. 7500 Punkte gestiegen war, auf ca. 5000 Punkte ab.

Dass die Korrektur nicht stärker war, lag daran, dass wir uns nun in einer Niedrigzinsphase befinden, d.h. es gab für die Anleger keine wirklich gute Alternative zu den Aktien. 8% Zinsen für 5-jährige deutsche Staatsanleihen, ja, das gab es mal in den 70er Jahren, heute gibt es vereinzelte Aktien, die eine Dividendenrendite in solcher Größenordnung bieten.

Ausgerechnet im Mai 2013 gipfelte der DAX bei seinem "All-Time-High" von gut 8400 Punkten. Das ist deshalb (vielleicht) bemerkenswert, weil früher die Börsenweisheit galt: "sell in may and go away", was ausdrückte, dass während der Sommerpause an den Börsen mit deutlich geringeren Umsätzen zu rechnen ist.

Aber all die guten, alten Regeln gelten heute nichts mehr, weil Computer nicht in Urlaub fahren und der Computerhandel, angetrieben von bestimmten charttechnischen Signalen, automatisiert Käufe oder Verkäufe auslöst. Eben dieser Computerhandel führt oftmals zu starken Kursschwankungen, die für den Menschen oftmals unerklärlich sind.

Eine Hilfestellung für eine gewagte Extrapolation in die Zukunft bietet zum Beispiel der aktuelle DAX-Kurs auf Sharewise, den man sich auf jeden Fall vor einer Kauf/Verkaufsentscheidung genau ansehen sollte.
Beachten Sie dabei jedoch, dass historische Kursentwicklungen nicht zwingend zukünftigen Entwicklungen entsprechen werden.

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Autor: Edgar Wetzig
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