Phänologischer Kalender

Veröffentlicht: 27. April 2016 Aktualisiert: 25. Juli 2022 von
Die vier Jahreszeiten reichen insbesondere für Gärtner und Gartenbegeisterte nicht aus, um die Entwicklung der Pflanzen abzubilden, weshalb es den Phänologischer Kalender gibt, welcher eine präzisere Einteilung des Jahres ermöglicht.
Dieser wird genauer erklärt.

Die 4 Jahreszeiten oder 10 Jahreszeiten?

Phänologischer Kalender
Phänologischer Kalender
Die typischen Entwicklungsstadien von Pflanzen und Bäumen beispielsweise im Garten oder Parkanlagen, lassen sich nur schwierig mit den vier bekannten Jahreszeiten Winter, Frühling, Sommer und Herbst abbilden.

In der Phänologie werden daher zehn Jahreszeiten definiert, welche sich logischerweise an den bekannten Jahreszeiten orientieren, diese jedoch verfeinern.

Der Beginn jeder phänologischen Jahreszeit wird durch sogenannte Zeigerpflanzen angezeigt. So markiert beispielsweise das Schneeglöckchen die Jahreszeit des Vorfrühlings oder das Eichenlaub den Beginn des Spätherbstes.

Schneeglöckchen
Schneeglöckchen markieren
den Beginn des Frühlings

Zusammengefasst gibt der Phänologische Kalender nun eine Orientierungshilfe für anstehende Gartenarbeiten unabhängig von der geografischen Lage und (klassischen) Jahreszeit.
Blühen demnach die Zeigerpflanzen (z.B. die Schneeglöckchen), so deutet dies auf den Vorfrühling hin, in welchem man beispielsweise seine Obstbäume schneiden kann.

Phänologischer Kalender mit Beispielen

Die unten stehende Erklärung orientiert sich an der folgenden Grafik. In der Grafik werden beispielhaft typische Ereignisse im Gartenjahr aufgezeigt und die zehn phänologischen Jahreszeiten grob den zwölf Monaten zugeordnet.

Phaenologischer Kalender mit Beispielen
Phaenologischer Kalender mit Beispielen

Winter

Der Winter kann als die Ruhezeit in der Natur gesehen werden, wobei die meisten Bäume ihr Laub verloren haben und weitgehend Vegetationsruhe herrscht.

typische Zeigerpflanzen: Eichenbäume, die auch ihr Laub verloren haben

Dauer: ca. von Anfang November bis Ende Februar

Vorfrühling

Im Vorfrühling beginnt die Natur langsam nach der "Winterpause" wieder zu erwachen. Dies zeigt sich mit Blüte der ersten Frühblüher wie dem Schneeglöckchens oder des Winter-Jasmins.

typische Zeigerpflanzen: Haselnuss, Schneeglöckchen oder Schwarz-Erle

Dauer: ca. Ende Februar bis Ende März

Erstfrühling

Im Erstfrühling bereitet sich die Natur mit Hochtouren auf den kommenden Vollfrühling vor. Die Tage werden wieder länger und immer mehr Bäume, Sträucher und Blumen blühen.
Auch können bereits erste Pflanzen wie Kartoffeln angebaut werden.

typische Zeigerpflanzen: Forsythie, Blüte der Kirsch- oder Pflaumbäume

Dauer: ca. Ende März bis Ende April

Vollfrühling

Im Vollfrühling beginnen auch die restlichen Obstbäume wie Äpfel mit ihrer Blüte.
Laut Wikipedia bewegt sich der Vollfrühling mit 40km/Tag vom Südwesten Portugals (Ende Februar) innerhalb 90 Tagen bis Finnland (Ende Mai).

typische Zeigerpflanzen: Flieder, Apfelblüte

Dauer: ca. Ende April bis Ende Mai

Frühsommer

Der Frühsommer zeichnet sich durch deutlich höhere Durchschnittstemperaturen aus. Er ist für viele Allergiker der Beginn der Heuschnupfen-Saison, da viele Gräser zu blühen beginnen.

typische Zeigerpflanzen: Holunderblüte, diverse Gräser auf Wiesen blühen

Dauer: ca. von Ende Mai bis Mitte/Ende Juni

Hochsommer

Der Hochsommer ist die Jahreszeit mit den höchsten Temperaturen. Im Garten werden die ersten Früchte wie Johannisbeeren oder Himbeeren reif und in der Landwirtschaft beginnt die Ernte des Getreides.

typische Zeigerpflanzen: Lindenblüte, reife Johannesbeeren

Dauer: ca. von Ende Juni bis Anfang August

Spätsommer

Der Spätsommer belohnt verstärkt die bisherigen Mühen im Garten: So werden Frühäpfel oder Frühzwetschgen reif.

typische Zeigerpflanzen: reife Frühäpfel oder Frühzwetschgen

Dauer: ca. von Anfang August bis Ende August

Frühherbst

Während im Spätsommer vor allem Frühobst reifte, sind im Frühherbst beispielsweise die meisten Apfel- oder Birnensorten zu ernten.
Auch der Holunder ist nun reif.

typische Zeigerpflanzen: blühende Herbstzeitlose, reifer Holunder bzw. Äpfel und Birnen

Dauer: ca. von Ende August bis Ende September

Vollherbst

Langsam aber sicher geht das Gartenjahr zu Ende!
Das Laub der ersten Bäume (z.B. Rotbuche, Eiche, Esche etc.) beginnt sich zu verfärben, während jedoch weiterhin auch späte Apfelsorten oder Walnüsse geerntet werden kann.
In der Landwirtschaft beginnt die Aussaat des Wintergetreides.

typische Zeigerpflanzen: reife Kastanien oder Walnüsse an den entsprechenden Bäumen, Laub an vielen Bäumen verfärbt sich

Dauer: ca. von Ende September bis Mitte Oktober

Spätherbst

Die Temperaturen im Spätherbst sinken zunehmend und die Tage werden wieder deutlich kürzer. Die meisten Bäume verlieren ihr Laub oder haben es sogar schon verloren.
Eichenbäume sind in Deutschland ziemlich die letzten Bäume, welche ihr Laub verlieren, sodass mit dem Ende ihres Laubfalls auch der Spätherbst endet und wieder der Winter kommt.

typische Zeigerpflanzen: die meisten Bäume verlieren ihr Laub

Dauer: ca. von Mitte Oktober bis Anfang November

Die oben angegebene Dauer bezieht sich auf Deutschland.

Weiterführendes

Das obige Bild des Phänologischer Kalenders können Sie hier kostenlos als PDF herunterladen.

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