Virtual Reality
Mittendrin statt nur dabei
Mit Virtual Reality (kurz auch VR) können Nutzer sich buchstäblich in eine andere Welt begeben. Das Geschehen findet nicht mehr nur auf dem Monitor statt, sondern ringsum den Anwender. Dazu wird ein spezielles Headset benötigt, bei dem ein Display vor eigens angefertigten Linsen platziert wird, um ein realistisches Sichtfeld zu erzeugen (siehe Bild rechts).Einfache Lösungen können dafür ein Smartphone als Display nutzen. Hochwertige HMDs (Head Mounted Display) setzen aber auf eigens konzipierte Lösungen.
Wo VR zur Anwendung kommt
Sie können sich frei in der Welt umsehen, bei Rennspielen lässt sich damit etwa im Voraus um eine Kurve sehen. Das Spielerlebnis wird damit um einiges realistischer und die Industrie bewegt sich einen Schritt weiter auf das Holodeck zu.
Die gleiche Technik kommt auch bei Simulatoren zum Einsatz, nur dass hier nicht der Spielspaß, sondern der Realismus voll im Vordergrund steht.
Mit Virtual Reality können zum Beispiel Piloten ihr Handwerk unter realistischen Bedingungen testen, während gleichzeitig keine Bedenken in Sachen Sicherheit entstehen.
Auch das Militär verwendet heute die virtuelle Realität, um unterschiedliche Szenarien und Geräte zu erproben, die Details unterliegen aber meist der Geheimhaltung.
Für großes Interesse sorgt das Thema auch bei der Forschung, die bisher nicht für möglich gehaltene Dinge visualisieren kann. Langfristig könnte dies etwa bei Operationen helfen, die viel besser geplant werden können, bevor es an die eigentliche Durchführung geht.
Dass VR auch in Sachen Social Media eine große Rolle spielt, zeigte schon die Übernahme des Herstellers Oculus durch Facebook. In Zukunft könnte es möglich sein, sich über riesige Entfernungen hinweg mit Freunden und Bekannten zu treffen, als wären diese in greifbarer Nähe.
Die Nutzer von sozialen Plattformen können etwa gemeinsam ins Kino gehen, sich einfach nur unterhalten oder natürlich auch neue Leute kennenlernen. Die virtuelle Realität könnte sämtliche Grenzen sprengen, die derzeit noch durch weite Entfernungen bestehen.
Im Handel wird das Thema ebenfalls mit großem Interesse verfolgt und es ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten. In der virtuellen Realität lässt sich unter anderem eine neue Küche planen, als wäre der Nutzer direkt vor Ort.
In einer realistischen Umgebung, die im besten Fall die eigene Küche 1:1 widerspiegelt, lassen sich dann endlose Kombinationen ausprobieren, bis das gewünschte Ergebnis erzielt ist.
Ganz ähnlich lassen sich auch Autos oder ganze (Fertig-)Häuser in VR nach den eigenen Wünschen vor dem Kauf zusammenstellen.
Der Blick in die Zukunft
Die Möglichkeiten mit der virtuellen Realität sind in der Tat endlos und werden nur durch die eigene Vorstellungskraft begrenzt. Noch steckt die Technik aber in den Kinderschuhen. Selbst die besten Lösungen haben noch mit Problemen wie viel zu vielen Kabeln, einer geringen Auflösung und dem Taucherbrilleneffekt zu kämpfen.Es gibt aktuell auch noch viel zu wenige Inhalte, um den Massenmarkt zu erobern und der Preis für ein hochwertiges Headset fällt enorm hoch aus. Die ersten Schritte wurden aber bereits getan mit mobilen Lösungen für das Smartphone und dem PSVR Headset für die PlayStation.
Immer mehr Menschen haben jetzt die Möglichkeit, die virtuelle Realität selbst zu erleben und sich von den Vorteilen zu überzeugen.
In der Zukunft wird die Technik sich noch enorm weiterentwickeln und die größten Probleme dabei früher oder später beseitigen. Sobald die HMDs kleiner, leichter und erschwinglicher werden, während gleichzeitig die Auflösung und die Grafikqualität steigen, hat die Technik das Potenzial zu einer Revolution.
Die virtuelle Realität könnte nachhaltig ändern, auf welche Art in Zukunft Medien konsumiert werden. Viele Experten sind sich einig, dass dies der nächste Schritt in der Evolution der Technik sein muss. Wie lange es noch bis zum ganz großen Durchbruch dauern wird, darüber lässt sich indes nur spekulieren...