Warum liegt das Prägedatum mancher Euromünzen vor der Währungseinführung?

Veröffentlicht: 02. September 2021 Aktualisiert: 02. Dezember 2022 von
Manche Euro-Länder haben bereits vor der offiziellen Einführung des Euros das genaue Prägedatum auf ihre Münzen geprägt. Doch warum ist das so und welche Länder haben das gemacht - Das erfahren Sie in diesem Artikel.

Finnische Euromünzen
Finnische Euromünzen vor 2002
Finden Sie in Ihrem Portemonnaie Euromünzen, deren Prägedatum vor der offiziellen Bargeldumstellung im Jahr 2002 liegt, sind Sie nicht etwa in Besitz von Falschgeld. Vielmehr ist dies öfter der Fall, als wir denken. Doch wie kann es sein, dass Münzen im Umlauf sind, die sozusagen älter als die Währung selbst sind?
Hier erfahren Sie mehr dazu.

Prägejahr und Ausgabejahr sind nicht zwangsläufig identisch

Schon im Jahr 1999 wurde der Euro als Buchungswährung eingeführt. Gleichzeitig begannen einige Länder damit, entsprechende Euromünzen herzustellen, damit bis zum Ausgabejahr der neuen Währung ausreichend Münzen und Scheine zur Verfügung stehen.

Diese vorab hergestellten Münzen können statt dem Jahr der Euroeinführung auch das Jahr der Herstellung und Prägung aufweisen. Denn die Entscheidung, welches der beiden Daten aufgeprägt wurde, blieb den jeweiligen Ländern selbst überlassen.

Unterschiedliche Herangehensweisen der verschiedenen Länder

Niederländische Euromünzen
Niederländische Euromünzen
Deutschland hat sich beispielsweise dazu entschieden, auch die vorab geprägten Münzen mit dem Jahr der Euroeinführung 2002 zu versehen. Gleiches gilt für einige andere Länder, wie etwa Irland, Italien, Griechenland, Österreich, Portugal und Luxemburg. Münzen, die aus diesen Ländern stammen, weisen daher ausnahmslos Prägedaten ab dem Jahr 2002 auf.

Länder mit Prägedatum vor 2002

Französische Euromünzen
Französische Euromünzen
Anders entschieden sich Länder wie etwa Finnland. Hier tragen die Münzen mitunter auch die Jahreszahlen von Beginn der Herstellung der Euromünzen bis zur Einführung des Euro als Buchungsgeld – also 1999, 2000, 2001 und 2002.

Gleiches gilt für die Münzen aus Frankreich, Spanien und den Niederlanden. Hier finden sich ebenfalls Prägungen aller Jahre bis zur Euroeinführung und darüber hinaus.

Die Münzen der Kleinstaaten Vatikanstadt und San Marino tragen das Prägejahr 2002, in Monaco in Umlauf gebrachte Münzen das Jahr 2001.
Prinzipiell wurde in all diesen Ländern sämtliche Münzen, von der 1-Cent-Münze bis hin zum 2-Euro-Stück in sämtlichen Jahren gleichermaßen hergestellt.

Belgische Euromünzen
Belgische Euromünzen
Eine Ausnahme ist hier Belgien. Auch hier wurden die Münzen bereits vor der Euroeinführung mit Prägejahren versehen. Allerdings wurden in den Jahren 1999 und 2001 ausschließlich 1-Cent-Münzen geprägt, während 5- und 50-Cent-Münzen ausschließlich mit der Prägung 1999 in Umlauf kamen. 2-Cent, 20-Cent und 2-Euro-Stücke tragen ausschließlich die Prägung für das Jahr 2000.

Keine Angst vor Falschgeld: Münzen mit Prägedatum ab 1999 sind gültig

Sämtliche dieser ab 1999 geprägten Euromünzen sind in der gesamten Währungsunion gültig. Dies gilt ebenso für die sieben verschiedenen Euro-Geldscheine – unabhängig davon, dass der Euro erst im Jahr 2002 in Umlauf gebracht und zum gültigen Zahlungsmittel wurde.
Finden sich also Münzen mit Prägedatum vor 2002 in Ihrem Sparschwein, haben Sie nicht automatisch Falschgeld in ihrem Besitz.

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