5 Gründe heuer noch nach Kuba zu reisen
Über Kuba
Kuba wirkt auf viele Besucher wie eine riesige Zeitkapsel. Denn aufgrund des Wirtschaftsembargos der Vereinigten Staaten ist die Insel nur eingeschränkt in den Welthandel eingebunden. So ist in den Innenstädten die historische Kolonialarchitektur erhalten geblieben und die Straßen werden von alten US-Oldtimern befahren.
Doch in den letzten Jahren hat sich in Kuba einiges verändert. Revolutionsführer Fidel Castro hat die Macht an seinen Bruder Raul abgegeben und dieser hat eine Annäherung an die Vereinigten Staaten in die Wege geleitet.
So haben die beiden Staaten inzwischen wieder Botschafter ausgetauscht und sogar Ex-US-Präsident Barack Obama war auf der Insel zu Besucht.
Das Embargo ist allerdings noch immer in Kraft. Fünf Gründe sprechen dafür, noch in 2024 nach Kuba zu reisen – bevor die Wirtschaftssanktionen endgültig aufgehoben werden und die Amerikaner quasi wieder das Land strömen.
1. Der Massentourismus ist noch nicht auf Kuba eingetroffen.
Denn das Wirtschaftsembargo sorgt auch dafür, dass US-Bürger nicht zu touristischen Zwecken auf die Karibikinsel reisen dürfen. Zwar konnten in den letzten Jahren einige Reisende diese Regelung umgehen, doch noch haben die großen Touristikkonzerne auf der Karibikinsel noch nicht wieder massiv investiert.In der Vergangenheit war dies allerdings anders: Vor der kubanischen Revolution war Kuba eine Partyhochburg für US-Touristen. In Varadero beispielsweise sorgte der traumhafte Sandstrand dafür, dass an der Küste zahlreiche Bettenburgen errichtet wurden. Experten gehen davon aus, dass eine ähnliche Entwicklung wieder einsetzen könnte, sobald das US-Embargo gegen Kuba dauerhaft aufgehoben wird.
Von dem authentischen Kuba könnte dann nur noch wenig übrig bleiben – und die Insel sich eher klassischen Party-Hotspots annähern.
2. Es gibt noch kaum internationalen Ketten auf der Insel.
Dies gilt sowohl für Restaurants als auch für Hotels und andere typische Einrichtungen für Touristen. Im Umkehrschluss heißt das aber auch: Auf der Insel wird die entsprechende Nachfrage noch durch lokale Angebote gedeckt.Statt dem standardisierten Essen von McDonalds, Burger King oder Kentucky Fried Chicken gibt es also eine Vielzahl an lokalen Imbissbuden und authentischen Restaurants, an denen Sie die lokale kubanische Küche unverfälscht kennen lernen können.
Selbiges gilt für die Unterkünfte: Kleine Herbergen (sogenannte casa particular) statt internationale Hotels. Dürfen die großen US-Ketten allerdings erstmal wieder offiziell Geschäfte auf der Karibikinsel machen, könnte es damit schnell vorbei sein. Dies zumindest hat die Erfahrung in anderen Ländern gezeigt.
3. Die Oldtimer.
Rund fünfzig Jahre lang war in Kuba für Privatleute der Handel mit Neu- und Gebrauchtwagen untersagt. Inzwischen wurde die Regelung zwar gelockert, doch für Normalbürger sind Neuwagen noch immer unerschwinglich teuer: Für einen Mittelklassewagen müssten sie in etwa das Zehnfache des deutschen Listenpreises zahlen. Daher sind auf den Straßen Kubas vor allem alte US-Oldtimer zu sehen, die regelmäßig repariert werden.
Für Touristen ein echtes Highlight. Zumal die Oldtimer auch als private Taxis genutzt werden und Touristen gegen eine geringe Gebühr beispielsweise durch die Hauptstadt Havana fahren.
Die Kubaner selbst sind von den alten Autos allerdings nicht so begeistert, denn sie erfordern viel Arbeit und sind im Laufe der Jahre immer schwieriger zu reparieren. Wenn die internationalen Autokonzerne also mit konkurrenzfähigen Angeboten auf den Markt kommen, dürften die Kubaner ihre Oldtimer schnell aufgeben.
4. Noch hat keine Gentrifizierung eingesetzt.
Die Innenstädte sind noch von alten Kolonialbauten geprägt, die zwar renovierungsbedürftig sind, aber auch ihren ganz eigenen Charme besitzen. Dazwischen sind immer wieder die typisch bunten Häuser des neuen Kuba zu finden.Außerdem sind die Straßen von Menschen aller Gruppen und Schichten bevölkert, die gemeinsam einen Großteil ihrer Zeit in der Öffentlichkeit verbringen.
Heute ist es daher oftmals ein Erlebnis, einfach nur durch die Straßen zu streifen, eine landestypische Zigarre zu rauchen und das einzigartige Flair zu genießen. Dies könnte aber ganz schnell verloren gehen, wenn Investoren die Karibikinsel für sich entdecken und massiv in den Immobilienmarkt investieren.
Dann könnten gesichtslose Hochhäuser entstehen und ärmere Bevölkerungsschichten an den Rand der Städte gedrängt werden. Ein Teil von Kubas Einzigartigkeit wäre dann verloren.
5. Das Preis-Leistungsverhältnis vor Ort ist noch angemessen.
Aufgrund des noch immer existierenden Wirtschaftsembargos ist die Zahl der Touristen auf der Insel noch vergleichsweise gering. Dementsprechend niedrig sind die Preise auch noch. Ob Essen, Unterkunft, Transport oder Eintrittsgelder - Touristen müssen nicht übermäßig tief in die Tasche greifen.Im Gegenteil: Oft genug werden Sie auch von der Herzlichkeit der Kubaner gegenüber ihren Gästen profitieren. Steigt die Zahl der Touristen allerdings massiv an, wird dies auf Dauer zu steigenden Preisen führen. Insbesondere sehr beliebte Attraktionen wie das Höhlensystem von Viñales dürften dann so viele Touristen anziehen, dass die günstigen Preise von heute nicht zu halten sein werden.
Fazit: Auf nach Kuba! Wer die Einzigartigkeit der Insel und ihrer Bewohner noch authentisch erleben möchte, sollte sich am besten noch 2024 oder 2025 auf den Weg machen.
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Autor: Maximilian Lambertz
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