Ursachen und Gegenmittel gegen Warzen
Warzen sind stecknadelkopf- bis bohnengroße, scharf umgrenzte Geschwulste der oberen Hautschicht (Epidermis). Glücklicherweise sind sie fast immer gutartig. Doch häufig sind sie sehr ansteckend und stellen aufgrund ihrer Lage ein kosmetisches und mitunter auch ein schmerzhaftes Problem dar.
Ursachen
Ausgelöst werden Warzen durch Viren, fast immer durch eine Art der humanen Papillomviren. Ausnahmen sind die Dellwarzen, die durch das Molluscum-Contagiosum-Virus verursacht werden, und die Alterswarzen, deren Erreger unbekannt ist.Damit Warzen entstehen, müssen die Viren in die Haut eindringen können. Dies gelingt ihnen bei direktem Kontakt durch kleinste Verletzungen der Haut und der Schleimhäute. Durch ihre Anpassung an den menschlichen Körper "erkennt" das Immunsystem die Eindringlinge schwerer, sodass sie sich in den Zellkernen der Epidermis vermehren können.
Die Infektion ist dabei in jedem Alter und an jeder Körperstelle möglich. Allerdings werden überwiegend die Hände, die Füße und die Genitalregion befallen, weil hier die Haut erhöhter Belastung ausgesetzt ist. Ob nach einer Infektion eine Warze gebildet wird, ist außerdem abhängig von der Menge und Virulenz der Erreger und von der Aktivität des Immunsystems. Dies erklärt, warum Kinder mit ihrem unausgereiften Immunsystem häufiger unter Warzen leiden. Auch Raucher und Menschen nach einer schweren Krankheit haben ein erhöhtes Risiko an Warzen zu erkranken.
Verschieden Warzentypen
Die häufigsten Warzen sind die vom Typ der Verruca vulgares, der Gewöhnlichen oder Stachelwarzen. Sie werden stecknadelkopf- bis erbsengroße, harte, vorwölbende Knötchen und verhornen mit der Zeit. Oft bilden sich um die erste Warze herum sogenannte Tochterwarzen, sodass Hände, Finger, Nagelränder und Fußsohlen mit regelrechten "Warzenbeeten" übersät werden.Die Warzen vom Typ der Verruca plantares, der Plantarwarzen, kann man in zwei Gruppen einteilen. Die oberflächlichen, weißlichen Mosaikwarzen verursachen dabei meistens keine Schmerzen. Doch die Dornwarzen wachsen, ihrem Namen entsprechend, tief nach innen an den Zehenunterseiten und den Fußsohlenbereichen, die stärker druckbelastet sind. So können sie bei Belastung durch das Körpergewicht teilweise starke Schmerzen beim Gehen auslösen.
Condylome, auch Feig- oder Genitalwarzen genannt, sind kleine Knötchen an den Geschlechtsorganen und im Analbereich. Sie werden durch Geschlechtsverkehr übertragen.
Der Warzentyp der Verruca Planae, der Flach- oder Planwarzen, ist flach, oft rund und weich und hautfarben bis braun. Er hat einen Durchmesser bis fünf Millimeter und kann am ganzen Körper auftreten. Bei Kindern und pubertierenden Jugendlichen finden sich die juvenilen Flachwarzen meist im Gesicht, auf dem Handrücken oder dem Schienbein.
Die Pinselwarzen (Verruca Filiformes) treten als fadenförmige Wucherungen vor allem im Gesicht auf.
Die Dellwarzen schließlich (Molluscum Contagiosum), die sich durch ihren Erreger von den anderen unterscheiden, sind ebenfalls stecknadel- bis erbsengroß. Sie haben eine glatte, glänzende Oberfläche mit der namensgebenden Delle in der Mitte. Bilden können sie sich am ganzen Körper, wobei die obere Körperhälfte bevorzugt befallen wird.
Erwachsene ab etwa 50 Jahren leiden des Öfteren unter Verrucae Seborrhoicae, den Alterswarzen. Diese sind linsen- bis bohnengroß, rund oder oval und hell- bis schwarzbraun gefärbt. Die manchmal juckenden Warzen sind fast immer harmlos.
Was man gegen Warzen tun kann...
Vorbeugen kann man der Entstehung von Warzen in gewissem Umfang durch eine gesunde Lebensweise, die das Immunsystem stärkt, und das Tragen von Badelatschen in öffentlichen Einrichtungen wie Schwimmhallen und Saunen. Doch haben sich erst einmal Warzen gebildet, muss man häufig zu härteren Maßnahmen greifen, denn sie können sehr hartnäckig sein.
- Hausmittel
Bevor man den Gang zum Arzt antritt, kann man es zunächst mit Klebeband versuchen oder desinfizierende Knoblauchstückchen auf die Warze kleben. Auch der Saft von Schöllkraut oder Löwenzahn soll helfen. - Behandlung mit Salicylsäure
Diese auch zur Selbstbehandlung geeignete Methode beruht darauf, dass Salicylsäure die Haut aufweicht und abtötet. Sie wird daher mittels Salicylpflaster aufgeklebt oder als Lösung aus der Apotheke punktgenau aufgeträufelt. Die oberste, weiße Hautschicht muss dann nach ein bis zwei Tagen abgetragen werden, zum Beispiel mit einer Hornhautraspel oder einer Nagelschere. Anschließend erfolgt die nächste Behandlung. Nach und nach erreicht man so immer tiefere Hautschichten, bis der Warzenkörper beseitigt ist.
Aber Vorsicht: Es besteht hierbei ständig die Gefahr, dass die Haut einreißt und es durch Bluten zu einer Neuinfektion kommt. - Kryotherapie
Sie basiert auf demselben Prinzip wie die Salicyl-Methode, allerdings wird das Abtöten der infizierten Haut durch große Kälteeinwirkung erreicht. Das Kühlmittel wird durch einen kleinen, stiftförmigen Applikator aufgetragen und muss für 15 bis 25 Sekunden einwirken.
Ein Beispiel hierfür ist Wartner, welches hier bei DocMorris online gekauft werden kann. - Immunstimulation
Neben Medikamenten, die den Immunmodulator Imiquimod enthalten, gibt es noch die WIRA-Therapie: Nach einer Vorbehandlung mit Salicylsäure wird die Haut mit wassergefiltertem Infrarot A bestrahlt, um so das Immunsystem zielgerichtet zu aktivieren. Die Kosten hierfür muss der Kassenpatient allerdings selber tragen. - Ärztliche Eingriffe
Sollte nach allen bisher genannten Methoden auch das Auftragen von zellabtötenden Zytostatika und virenhemmenden Virostatika fehlschlagen, kann der Arzt schließlich die Warze chirurgisch mit einem "Scharfen Löffel" oder einem Laser entfernen. Besonders an den Füßen besteht hier jedoch immer die Gefahr von Blutungen und schmerzhafter Narbenbildung.
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