Wie werde ich Hundetrainer/in?

Veröffentlicht: 05. November 2013 Aktualisiert: 22. März 2021 von
Auf dieser Seite wird Ihnen der Beruf des Hundtrainers vorgestellt, gesagt wie man Hundetrainer wird und was man dabei beachten sollte.

Traumjob Hundetrainer

Hundetrainer
Eine Hundetrainerin
© Mezzotintdreamstime | Dreamstime.com
Wer gerne mit Hunden zusammen ist, sich mit ihnen beschäftigt und sich gut in sie hineinversetzen kann, bringt die wichtigsten Voraussetzungen mit, um den Beruf des professionellen Hundetrainers zu erlernen. Doch der Beruf bedeutet nicht nur, oft mit lieben Gefährten an der frischen Luft zu sein.

Auch Problemfälle und schwierige Situationen gehören zum Alltag des Trainers. Dabei genügt es jedoch nicht, seinen guten Draht zu Hunden zu nutzen und sich auf das Tier allein zu konzentrieren. In den meisten Fällen muss vor allem der Mensch lernen. Der Beruf des "Hundetrainers" bringt also auch das Training mit dem Menschen mit sich.

Denn der Trainer sollte auch zum Menschen eine gute Verbindung aufbauen und ihn leiten können, um tatsächlich Erfolge zu erzielen. Denn nur wenn der Mensch das Tier versteht, kann ein für beide Seiten positives Zusammenleben als Ziel erreicht werden.

Mensch und Hund – Von der Nutzgemeinschaft zum artenübergreifenden Familienbund

Die Gemeinschaft zwischen Hund und Mensch hat mittlerweile eine lange Geschichte. Sie entwickelte sich im Laufe der Zeit von einer reinen Nutzgemeinschaft zu einer Art Familienbund. Doch obwohl Hunde in den meisten Fällen in unseren Häusern und Wohnungen leben und sich an den Lebensstil des Menschen mehr oder weniger angepasst haben, bleiben sie Tiere.

Und Tiere denken und fühlen nicht wie wir Menschen. Hunde sind nicht dumm oder gefühlskalt. Tatsächlich werden sie aber von den tiefen Instinkten geleitet, die jedes Lebewesen besitzt. Nach und nach stumpften die ausgeprägten Instinkte der domestizierten Hunde zwar ab, dennoch werden sie niemals gänzlich verschwinden.

Die Aufgabe des Hundetrainers besteht vor allem darin, dem Menschen die Augen für diese Instinkte zu öffnen und das Verhalten der Tiere für seinen Halter verständlich zu machen. Nur mit diesem grundlegenden Verständnis ist es möglich, Hunde artgerecht und ohne Probleme im menschlichen Umfeld zu halten.

Während der Mensch überwiegend "logisch" durchs Leben geht und mit dem sprichwörtlichen "gesunden Menschenverstand" seine Aktionen und Reaktionen leitet, wird dieser Verstand beim Hund durch Instinkte, Triebe und ureigenes Verhalten ersetzt. Einige, wenn auch relativ wenige, Menschen können einen Level finden, auf dem sich die Lebens- und Denkweisen dieser Arten begegnen können. Zu diesen Menschen zählen die professionellen Tiertrainer.

Scharlatane machen professionellen Trainern das Leben schwer

Trotz einiger Bemühungen zählt der Beruf des Hundetrainers noch immer nicht zu den sogenannten "geschützten Berufsbezeichnungen". Das bedeutet im Klartext, dass sich jeder ohne weiteres Hundetrainer oder Tierpsychologe nennen darf.

Diese Tatsache macht ausgebildeten und professionellen Trainern das Leben schwer, denn zum einen steigt die Zahl der "Berufskonkurrenten" ins unermessliche. Zum anderen haben manche Hundehalter durch Erfahrungen mit diesen schlecht oder gar nicht ausgebildeten Trainern das Vertrauen in diese Berufsgruppe verloren.

Wie werde ich Hundetrainer?

Wer als Hundetrainer oder Tierpsychologe arbeiten möchte, muss nicht nur sein Wissen über die Instinkte und Grundkommandos auf ein professionelles und großflächiges Niveau bringen. Hinter dem Berufsbild steckt wesentlich mehr als nur das.
Gut ausgebildete Trainer kennen beispielsweise auch die Biologie der Tiere, haben im Idealfall sogar Praktika in Tierarztpraxen oder Kliniken absolviert. Außerdem ist ein breites Basiswissen über medizinische Grundbehandlungen vorhanden und ständige Weiterbildungen sind ein absolutes Muss.

Mittlerweile bieten unzählige Hundeschulen und Akademien Ausbildungen und Bildungsabschlüsse zum Hundetrainer oder Tierpsychologen an. In vielen Fällen sind dies überzeugende und professionelle Ausbildungen. In ebenso vielen Fällen jedoch ist der Ausbildungsinhalt weder ausreichend noch fachlich korrekt. Faustregel für alle, die sich für die Ausbildung interessieren ist daher:

Genau hinsehen, bevor viel Geld in Studiengänge investiert wird, die sich kaum lohnen.

Denn die Ausbildungen in diesen Bereichen sind immer selbst zu finanzieren.
Auch nicht von Zertifikaten locken lassen, die den Betreffenden zwar nach außen hin auszeichnen, aber nicht immer etwas darüber verraten, ob er sein Fach in der Praxis tatsächlich beherrscht. Denn auch diese Zertifikate darf jede "Möchtegern-Akademie" ausstellen.

Fachakademien bieten außerdem prinzipiell bei solch praxisbezogenen Ausbildungen nur einen Wissensgrundstock. An dem Verständnis der Tiere sollte aktiv gearbeitet werden. Keine Schulunterlagen ersetzen absolvierte Fachpraktika, die aktive Hilfe in Tierheimen oder den Kontakt zu anderen Trainern.

Der Beruf des Tiertrainers ist kein Job, der mit Titeln behangen wird. Viel mehr zählt, was der Trainer tatsächlich kann. Ob er das Gespür hat das für einen solchen Job notwendig ist und ob er aus der Praxis lernt.

Woran erkenne ich als Hundehalter einen professionellen Trainer?

Professionell ist immer eine Sache des Blickwinkels. Ist es professionell, wenn an der Wand unzählige Zertifikate und Belobigungen hängen? Begebe ich mich mit meinem Hund dadurch automatisch in gute Hände?

Oder zählt stattdessen, dass da ein Mensch ist, der sowohl mich als auch meinen Hund versteht? Der zwischen uns vermittelt und ganz schlicht den rechten Draht zu beiden Parteien aufnimmt?

Sicher sind diese sinnvoll, denn Hundetrainer können und müssen sich weiterbilden. Daher ist ein Blick auf möglicherweise vorhandene Urkunden und Zertifikate immer ein Anhaltspunkt. Jedoch können auch diese von Akademien ausgestellt werden, die jedem, der ihnen entsprechende "Studiengebühren" bezahlt, dieses Zertifikat anfertigt – unabhängig vom Wissensstand des Geprüften. Man sollte sich also nicht gänzlich auf die Auszeichnungen verlassen.

Der zweite wichtige Anhaltspunkt bei der Wahl des Hundetrainers ist sein Ruf. Hören Sie sich um und finden Sie heraus, ob der Trainer in anderen Fällen bereits helfen konnte. Ein rundes Bild aller zu findenden Erfahrungsberichte, macht ein aussagekräftiges Gesamtbild und erleichtert die Wahl.

Als letzten Tipp möchte ich den Hundehaltern ans Herz legen, dass sie sowohl bei der Wahl eines Trainers als auch bei der Haltung des Hundes an sich vor allem auf zwei Dinge achten:

Auf Ihr Gefühl und Ihren Instinkt.

Denn auch wir Menschen besitzen ureigene Instinkte, die oft ein wesentlich besseres Entscheidungsvermögen bedeuten, als unser "Menschenverstand".

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