Erfahrungsbericht Putzfrau Metzgerei
Wenn einem die Arbeitslosigkeit treibt, dann nimmt man nahezu jeden Job an, um ein wenig finanzielle Absicherung zu erfahren. So dachte auch ich und habe mich entschlossen, nach Putzstellen zu suchen.
Anfänglich begann meine Suche im Internet, vor Ort in gewissen Etablissements und in Inseraten. Leider war die Ausbeute jedoch so gering, dass ich mich schnell dazu entschlossen, habe auch unangenehme Putzstellen anzunehmen. Ich habe mich als Putzfrau in einem Bordell und in einer Metzgerei beworben, um dem drohenden finanziellen Absturz zu verhindern. Die Stelle in der Metzgerei war jedoch die, die mir persönlich am wenigsten zusagte, aber ausgerechnet diese habe ich dann erhalten. Nun gut Arbeit ist Arbeit dachte ich mir und weiter schlimm kann es schon nicht werden. Doch da sollte ich eines bessern belehrt werden.
Ich habe für 7,50 brutto die Stunde morgens gegen 04:00 Uhr anfangen müssen zu arbeiten und hatte gegen 07:00 Uhr wieder Feierabend. Dies jedoch jeden Tag und ohne wirkliche Pause. Es handelte sich um eine große Metzgerei die ab 08:00 Uhr mit dem Verkauf begonnen hat und somit die anknüpfende Metzgerei zum Schlachten, Ausweiden etc. der Tiere komplett gereinigt haben wollte. Nun gut der erste Tage war bereits die Hölle auf Erden und ich rate niemanden dazu, der nicht aus der Not zur Putzfrau in der Metzgerei mutieren möchte. Auch die weiteren vier Monate Arbeit waren die Hölle auf Erden und haben den Job nicht ein Stück weit in die Routine gepresst, sondern alles nur noch viel schlimmer gemacht. Ich musste mit Hochdruckreinigerin, Grundreiniger, Handschuhe, Putzkittel, Schaber und etlichen anderen Utensilien bewaffnet an die Arbeit gehen. Meine Aufgabenbereiche lagen darin, dass ich den Boden von dem ganzen Blut und Dreck reinigen musste. Ebenso mussten die Arbeitsplätze der Metzger ordnungsgemäß gereinigt und desinfiziert werden. Das Schwierige war jedoch, dass ganze Blut sehen zu müssen. Oftmals sah ich auch noch in einigen Bereichen die Schlachtung der Tiere oder andere Dinge die mit dem Fleisch so zusammen hingen. Der unangenehme Geruch des Blutes ließ mich regelmäßig dazu verleiten, mich fast zu übergeben. Dennoch hat mich das Geld von knapp 800€ - 900€ absolut dazu verleitet, diesen Job zwangsläufig erst ein Mal nicht an den Nagel zu hängen.
Ich erhielt meinen Lohn auch immer pünktlich und wurde von jedem sehr freundlich behandelt. Die Arbeitsmaterialien wurden natürlich gestellt, da mit einfachen Putzmitteln dem Dreck in einer Metzgerei nicht Einheit geboten werden konnte und hochwertige Industrieputzmittel doch ein starkes finanzielles Loch in die hart verdiente Kohle reißen würden. Währenddessen habe ich jedoch stets andere Jobangebote wahrgenommen, um wahlweise tagsüber einen zweiten Job zu nutzen oder aber den Job durch die unangenehmen Einblicke zu beenden. Ich sollte auch recht schnell fündig werden, denn nach einigen Monaten erhielt ich tagsüber auf 400,- Basis einen weiteren Job als Regalaufüllerein. Zwangsläufig habe ich erst ein Mal beide Jobs getätigt, denn mit dem Job tagsüber als Regalaufüllerin während Fixkosten wie Miete, Strom, Benzin für mein geliebtes Auto und Lebensmittel unmöglich gewesen.
Doch den Job als Putzfrau in einer Metzgerei konnte ich einfach nicht langfristig ausüben. Es spielte sich keine Routine oder Gewöhnung an den doch extrem harten Anblick der toten Tiere in der einen Ecke und dem Blut in der anderen Ecke ein. Weiterhin waren die oftmals sehr ekelhaften Späße der Mitarbeiter über die einstigen Lebewesen einfach pietätlos und haben mich auch an den Menschen selber zweifeln lassen. Somit ist abschließend zu sagen, dass ich keiner Frau oder auch Mann wünsche jemals solch einen Job erledigen zu müssen. Wenn Sie nicht hart gesotten sind, dann werden Sie an diesem Job keinerlei Freude haben, auch wenn der Job in jedem Falle für die wenige Arbeit gut bezahlt wird.
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