Fluchtursachen

Veröffentlicht: 30. April 2023 von
Die wenigsten verlassen Ihre Heimat gerne. Vor allem dann, wenn sie dazu gezwungen werden und als Flüchtlinge in ein anderes Land gehen müssen. Doch warum verlassen Menschen eigentlich Ihre Heimat. Hier stellen wir Ihnen die fünf häufigsten Fluchtursachen vor.

Flüchtlinge hinter dem Zaun
Flüchtlinge an der Grenze
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Die häufigsten Fluchtursachen – Warum Menschen ihre Heimat verlassen

Noch nie waren so viele Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen auf der Flucht, wie heute. Aktuell (Stand Januar 2023) befinden sich weltweit mehr als 100 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Zerstörung, den Folgen des Klimawandels und anderen Konflikten, die ein Leben in ihrer Heimat unmöglich machen.

Auf der Suche nach Schutz, Sicherheit und einer Perspektive verlassen diese Menschen ihre Heimat. Während Migranten ihr Zuhause in aller Regel freiwillig verlassen, um ihre persönlichen Lebensbedingungen in irgendeiner Form zu verbessern, definiert sich ein „Flüchtling“ dadurch, dass er unfreiwillig seine Heimat verlassen muss und, zumindest aktuell, keine Chance auf eine Rückkehr in sein Heimatland hat.

Diese Flucht bedeutet vor allem eines: Schutzlos und auf Hilfe angewiesen zu sein. Doch welche Gründe sind es, die so viele Menschen dazu zwingen, aus ihrer Heimat zu flüchten?

Homs nach Krieg
nach Krieg zerstörte Stadt Homs in Syrien
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1. Krieg und politische Konflikte

Krieg gehört zu den häufigsten Fluchtursachen weltweit. Angst vor Unruhen, Gewalt, Zwangsrekrutierung oder Terror zwingen die Menschen dazu, in anderen Ländern um den Schutz zu bitten, den sie in ihrer eigenen Heimat nicht erhalten. Inmitten von Zerstörung und Gewalt entscheiden sich daher ganze Familien, insbesondere zum Schutz ihrer Kinder, Zuflucht zu suchen.

2. Hunger

Die Menschenrechte sehen ganz klare Bedingungen vor, die das Leben, die Sicherheit und Würde eines jeden Menschen schützen sollen. Dieser wunderbare Grundgedanke prallt jedoch für viele Menschen unsanft mit der Realität zusammen, denn das Recht auf Ernährung ist für unzählige Menschen nicht mehr als ein leeres Versprechen.

Rund 828 Millionen Menschen hungern weltweit (Quelle „Aktion gegen Hunger“). Das macht Hungersnöte zu einem der Hauptgründe, die Menschen zu einer Flucht zwingen – auch wenn der Hunger laut Genfer Flüchtlingskonvention nicht als „Fluchtgrund“ anerkannt ist. Ursächlich für die Hungersnöte weltweit sind vor allem gewaltsame, meist politisch motivierte Konflikte sowie die Folgen des Klimawandels.

3. Verfolgung und Diskriminierung

Auch ohne Kriege und Zerstörung müssen viele Menschen in ihrer eigenen Heimat um ihr Leben bangen. Verfolgung und Diskriminierung sind nach wie vor ein Problem, das Menschen weltweit bedroht. Mangelnde Menschen- und Bürgerrechte, Zensur und Repressionen gehören für viele Menschen nach wie vor zum Alltag.

Verfolgt werden diese Menschen mitunter aufgrund ihres Geschlechtes, ihrer sexuellen Gesinnung, ihrer politischen Einstellung oder auch ihrer ethnischen Zugehörigkeit. Auf der Suche nach Schutz, Akzeptanz und dem Recht auf eine eigene Meinung oder das Ausleben ihrer Persönlichkeit sind diese Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und den Schutz, der ihnen zusteht, an einem anderen Ort zu finden.

4. Instabile Infrastrukturen und Zerstörung der Lebensräume

Kriege und gewaltsame Konflikte kosten nicht nur Menschenleben, sie zerstören auch die Grundlage derer, die diese Gewalt überleben. Die Zerstörung lebensnotwendiger Infrastruktur wie etwa Straßen, Schulen oder Brücken führt ebenso wie der Zusammenbruch der Strom- und Wasserversorgung dazu, dass häufig weite Teile eines Landes in Folge eines Krieges keine Lebensgrundlage mehr für die Menschen bieten. Lebensmittel werden knapp, da Ernten ausbleiben. Die medizinische und humanitäre Versorgung von außen wird teilweise unmöglich gemacht, da Zufahrtsmöglichkeiten zerstört werden. Damit einhergehende Preisanstiege erschweren die Situation zusätzlich, so dass die Menschen zwar im besten Fall nicht ihr Leben, jedoch jede Grundlage dafür, in ihrer Heimat bleiben zu können, verlieren.

5. Naturkatastrophen – besonders in Folge des Klimawandels

Umwelt- und Naturkatastrophen nehmen seit Jahren stetig zu. Taifune, Überschwemmungen und Dürren machen die Lebensgrundlage vieler Menschen zunichte. Versalzung von Böden, der Anstieg des Meeresspiegels und andere schleichende Veränderungen der Natur gefährden langfristig die Lebensgrundlage von immer mehr Menschen. Die Infrastruktur leidet vielerorts unter diesen Umständen, was immer mehr Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat zwingt.

Zusammenfassung/Fazit

All diese und eine schier unüberschaubare Liste weiterer Gründe zwingen Menschen dazu, ihre Wurzeln zu verlassen und ihr Glück an einem anderen Ort zu suchen. Besonders mit Blick auf die Tatsache, dass der Löwenanteil dieser Fluchtgründe in irgendeiner Form von Menschen herbeigeführt wird, sollten humanitäre Hilfe, Menschlichkeit und Mitgefühl auf den Fahnen aller Länder stehen.

Viele Flüchtlinge finden eine neue Heimat, verwurzeln sich neu und schaffen vielleicht irgendwann sogar den weg zurück zu ihren Ursprüngen. Sehr viele jedoch begeben sich in größter Hoffnung auf Hilfe und Unterstützung auf die Reise in eine ungewisse Zukunft, um am Ende ungewollt und abgewiesen zurückzukehren, in eine Heimat, die ihnen keine Perspektive bietet.

Das hehre Ziel muss es daher im Prinzip sein, nicht nur hilfesuchenden Menschen die Unterstützung zukommen zu lassen, die sie benötigen – sondern auch, die Gründe für deren Entwurzelung zu vermeiden.

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