Hungersteine
Hungersteine - Zeitzeugen, die mahnen und Mut machen sollen
Trockenheit und Dürre sind Probleme, die uns immer wieder heimsuchen. Seit einigen Jahren werden die trockenen Wochen und warmen Temperaturen zunehmend zu einem Problem für die Natur und den Menschen: Wälder brennen, Bäche trocknen aus, die Pegelstände von Seen und Flüssen sinken teilweise bedenklich.In den heißen Sommern steuert der Niedrigstand der größeren Flüsse, allen voran des Rhein und der Elbe, immer wieder auf historische Höhepunkte zu. Immer häufiger sinken vor allem die Pegelstände des Rheins auf kritische Rekordtiefen.
Eine der Folgen eines solch niedrigen Wasserstandes ist, dass Flussbetten, die sonst weit unter der Wassergrenze liegen, sichtbar werden. Darunter auch ganz besondere Steine und Felsen: Die sogenannten Hungersteine.
Hungersteine als Mahnmale vergangener Zeiten
Derart trockene Jahre waren vor allem in früheren Zeiten bedrohlich für die Menschen. Große Dürren führten zu sogenannten Hungerjahren, da aufgrund des Wassermangels Ernten ausfielen und Hungersnöte die Folge waren.
Und auch der Handel litt unter den heißen Sommern und deren Auswirkungen. Wichtige Handelsrouten und Wasserverkehrswege konnten nicht mehr befahren werden und Versorgungsengpässe führten zu Hungersnöten.
Wenn Flüsse Geschichten erzählen – Hungersteine in Rhein und Elbe faszinieren die Menschen
Zu finden sind die sogenannten Hungersteine in den meisten größeren Flüssen. So sind etwa in der Nähe von Worms bei Rheindürkheim verschiedene Hungersteine zu Tage getreten, darunter etwa Exemplare mit den Inschriften „Hungerjahr 1947“, „Anno 1857“ oder den Jahreszahlen großer Dürrejahre wie „1959“ und „1963“Auch neuere Steine sind darunter, so etwa ein weiterer, der die Inschrift „Anno 2003“ trägt.
Weitere Hungersteine sind außerdem zum Beispiel bei der Talsperre Werda im Vogtland und in der Elbe, in der Nähe des Bleckender Hafen bei Hamburg aufgetaucht.
Und was bedeuten nun diese Hungersteine?
Die meisten Hungersteinen sollten wohl hauptsächlich dazu dienen, an besonders schwere Dürren und die daraus entstandenen Nöte zu erinnern.Im Gegensatz dazu soll ein in der Elbe bei Hamburg freigelegte Stein wiederum wohl eher Mut machen, als zu warnen, denn er trägt die Aufschrift „Geht dieser Stein unter, wird das Leben wieder bunter“.