Katze in einer Wohnung halten - kann das gut gehen?
Artgerechte Haltung einer Wohnungskatze
Über 15 Millionen Katzen in deutschen Haushalten (Quelle) machen Mieze eindeutig zum liebsten Haustier der Nation. Nicht immer ist es möglich, der geliebten Katze Freigang im eigenen Garten zu bieten denn lebt man inmitten einer Stadt oder gar im Hochhaus, kommt man schwerlich umhin, seine Samtpfote als reine Wohnungskatze zu halten.Mit etwas Aufwand lässt sich aber auch eine Stadtwohnung in einen artgerechten Lebensraum verwandeln.
Ausreichend Platz und geeignete Ausstattung der Wohnung
In freier Wildbahn durchstreifen Katzen viele Stunden ihr Revier und sind mit Beutefang und Revierkämpfen beschäftigt.In der Wohnung muss also ausreichend freier Platz zum Toben, Rennen und Klettern sein. Katzen lieben erhöhte Plätze, von denen sie alles im Blick hat. Kratzbäume mit Plattformen in luftiger Höhe - idealerweise in Sprungweite zur nächsten Schrankoberfläche - sind beinahe so gut wie natürliche Bäume im Garten.
Auch Catwalks in Form von Hängebrücken oder schrägen Leitern, Wandbretter und freie Regalbretter werden begeistert angenommen. Der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt und ein selbstgebauter Kratzbaum aus Naturholz mag einem gekauften Modell oftmals sogar vorgezogen werden.
Kratzbretter an strategisch geschickten Stellen können verhindern, dass die Samtpfote ihre Krallen an den Polstermöbeln erprobt. Durch das Kratzmarkieren hinterlassen Katzen ihre Duftmarken und das ist bei den Streifzügen in Freiheit eine wichtige Form der Kommunikation mit Artgenossen.
Schlafplätze hat Mieze mehrere und sie wechseln immer wieder in ihrer Beliebtheit. Das mag heute die sonnenbeschienene oberste Etage des Kratzbaums sein, morgen ein freies Regalbrett, das guten Überblick über den Raum bietet oder eine kuschelige Höhle in einer ruhigen Ecke am Boden.
Auch ein weiches Polster auf dem Fensterbrett oder das Sofa wird nicht verschmäht und was gibt es Gemütlicheres als mit einer behaglich schnurrenden Katze im Bett zu liegen...
Ein besonderes Highlight bieten leere Kartons - schon Minuten, nachdem man sie auf dem Boden abgestellt hat, kann man seine Samtpfote beobachten, wie sie begeistert den neuen Spiel- und Schlafplatz erkundet.
Katzentoiletten sollten an ruhigen, gut zugänglichen Orten stehen. Als Faustregel gilt mindestens eine Toilette mehr, als Katzen in der Wohnung leben.
Körperliche und geistige Beschäftigung
Damit trotz fehlender Beutejagd und Kämpfen ums Revier keine Langeweile aufkommt, sollten ausgiebige Spiel- und Tobeeinheiten in den Tageablauf eingebaut werden.Ein Katzenbaum, Reizangeln, Bällchen, mit Katzenminze gefüllte Beutelchen - all das imitiert die flüchtende Beute und weckt den Jagdtrieb. Eine nach Freiheit duftende, draußen gefundene Feder wird in Frauchens oder Herrchens Hand zum flüchtenden Vogel und dem Spot eines Laserpointers kann kaum eine Katze widerstehen...
In unserer Abwesenheit können wir Geschicklichkeitsspiele anbieten. Mit Leckerchen gefüllte Bällchen, Activity Tunnel oder rotierende Lockspiele; das Angebot auf dem Markt ist breit gefächert.
Die beste Beschäftigung ist natürlich ein Artgenosse denn zu zweit lässt sich die Zeit, in der man als Katzenhalter abwesend sein muss, viel besser überbrücken.
Platz "an der Sonne"
Ist man gar glücklicher Besitzer eines Balkons, bietet der Handel verschiedene Netze und Sicherungen, um Mieze von dort zu ermöglichen, Düfte und Geräusche aus der Umgebung "live" zu erleben und die Wärme der Sonne auf ihrem Fell zu genießen.Beachtet man all diese Punkte, wird eine Wohnungskatze ebenso erfüllt und zufrieden leben wie ein Freigänger.