6 Pilze, die Sie auf keinen Fall essen sollten

Veröffentlicht: 22. Juni 2023 von
Der Verzehr der meisten Pilze ist nicht wirklich schlimm. Manche schmecken zwar nicht, aber es passiert nicht viel. Dennoch gibt es einige Pilze, die Sie unter keinen Umständen essen sollten. Wir stellen Ihnen sechs davon vor.

Giftige Pilze

In Mitteleuropa wachsen etwa 5.000 Großpilzarten. Etwa 200 davon sind essbar, rund 150 Arten sind giftig für den Menschen. Etwa zehn Arten sind sogar tödlich.

Manche Pilzarten sind allerdings nur für bestimmte Personengruppen, in der Regel Vorerkrankte, gefährlich und führen beim gesunden Konsumenten höchstens zu unangenehmen Beschwerden, die schnell nachlassen.

Dennoch finden sich auch in unserer Natur Pilzarten, deren Konsum erhebliche gesundheitliche Schäden hervorrufen können, die mitunter auch zum Tod führen können. Einige unserer gefährlicheren Pilzarten, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu finden sind, haben wir zusammengefasst:

(Der Grüne) Knollenblätterpilz

Er schmeckt hervorragend und erweckt rein optisch nicht gerade den Eindruck, zu den giftigen Sorten seiner Art zu zählen – doch er ist der Verursacher der meisten Pilzvergiftungen in unseren Breiten, oftmals sogar mit tödlichem Ausgang.
Der Grüne Knollenblätterpilz verursacht, genau wie auch andere Arten des Knollenblätterpilz, zunächst Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall.

Das hinterhältige dabei: Diese Symptome setzen erst Stunden später ein. Diese Zeitverzögerung macht die Diagnose oft zunächst schwierig. Und damit hat der Grüne Knollenblätterpilz seine gefährliche Wirkung noch lange nicht ausgespielt:
In der langen Zeit, die in der Regel vergeht, bis eine Vergiftung behandelt wird, verursacht ein weiteres Gift des Pilzes bereits irreparable Leberschäden.

Der tödliche Verlauf der Vergiftung kann nur dann aufgehalten werden, wenn rechtzeitig eine Behandlung erfolgt.

Der Gifthäubling

Der in kleinen Gruppen wachsende, orangene bis honigbraune Pilz ist auch unter dem Namen Nadelholzhäubling bekannt. Schon etwa 100 Gramm des giftigen Waldbewohners können tödlich wirken. Er landet allerdings nur selten auf unseren Tellern, da er aufgrund seines eher muffigen Geruchs kaum als essbar wahrgenommen wird – gefährlich ist allerdings seine große Ähnlichkeit zum ungiftigen Stockschwämmchen, was schnell zu Verwechslungen unerfahrener Pilzsammler führt.

Spitzbuckelige Rauhköpfe
Gruppe spitzbuckelige Rauhköpfe
Gerhard - stock.adobe.com / 453759714

Der Spitzgebuckelte Raukopf

Er wächst vor allem in den Alpen und sein Verzehr kann tödlich sein: Der Spitzgebuckelte Raukopf schädigt durch sein Gift namens Orellanin vor allem die Nieren.
Nach Verzehr des Pilzes kann es mehrere Tage dauern, bis relativ spontan ein Nierenversagen eintritt, dessen Verlauf häufig tödlich endet.

Der Kahle Krempling

Er war lange Zeit als ungiftiger Speisepilz bekannt, doch mittlerweile weiß man es besser: Der Kahle Krempling ist im gekochten Zustand zwar sehr appetitlich, jedoch nach wie vor ebenso giftig, wie in rohem Zustand. Während man zunächst davon ausging, die Giftstoffe würden mit dem Kochen zerstört, weiß man heute:
Auch nach dem Verzehr der abgekochten Pilze bilden sich Antikörper im Blut, die zu Vergiftungen führen, die tödlich enden können.

Zwar lassen sich Vergiftungen bis zu einem bestimmten Stadium behandeln, jedoch werden diese erst deutlich zu spät als solche erkannt, da die Wirkung des Gifts erst zeitverzögert eintritt.

Schöngelber Klumpfuß

Der auch unter dem Namen Leuchtendgelber Klumpfuß bekannte Pilz aus der Familie der Schierlingsverwandten wird häufig mit dem ungiftigen Anis-Klumpfuß verwechselt, auch wenn ihm der charakteristische Anisgeruch fehlt.

Vergiftungen durch den Schöngelben Klumpfuß werden häufig zunächst übersehen. Die Symptome treten, wie bei vielen giftigen Pilzen, erst zeitverzögert auf, während in der Zwischenzeit bereits entsprechende Schäden an den inneren Organen entstanden sind.

Orangefuchsiger Raukopf

Der auch Orangefuchsiger Schierkopf genannte Pilz zählt zur Familie der Schleierlingsverwandten und fällt vor allem durch seine satte, orangene bis rostbraune Farbe auf.
Sein Gift führt zu einem Organversagen, wobei die Nieren am häufigsten betroffen sind. Seine giftige Wirkung setzt oft zeitverzögert ein, was die zügige Behandlung annähernd unmöglich macht.

Da der Orangefuchsige Raukopf kaum einem klassischen Speisepilz ähnlich sieht, landet er glücklicherweise nur selten auf dem Teller. Eine gewisse Verwechslungsgefahr besteht jedoch aufgrund seiner relativen Ähnlichkeit zum Pfifferling.

Übrigens: Durch den bloßen Hautkontakt mit einem Pilz besteht hierzulande keine Gefahr: In Europa ist keine Pilzart bekannt, bei der schon eine Berührung genügt, um tödlich zu wirken.

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Selbst gesammelte Pilze sollten nur dann verspeist werden, wenn man sich absolut sicher ist, dass diese nicht giftig sind. Gerade bei Pilzen ist es nicht unüblich, dass giftige Varianten anderen Sorten, die problemlos essbar sind, sehr ähneln. Daher ist es prinzipiell ratsam, nur unter fachkundiger Anleitung auf die Pilzsuche zu gehen.

Sollte es dennoch trotz aller Vorsicht dazu kommen, dass sich womöglich ein giftiger Pilz in die Sammlung geschummelt hat, sollte vorsichtshalber sofort ein Arzt aufgesucht werden. Auch dann, wenn die Symptome noch nicht gravierend sind. Denn diese können sich innerhalb kürzester Zeit rapide verändern.

Christoph Neumüller 2002-2024 - dasinternet.net - Alles was das Internet kann...
Die Haftung für den Inhalt verlinkter Websites ist ausgeschlossen. Die Seite enthält ggf. Werbung in Form von Links und Bannern.
Kennzeichnung externer Links mit: | Kennzeichnung Werbelinks mit: | Letztes Update dieser Seite: 22.06.2023 - 09:06:07