Feiert man Pfingsten auch im Islam oder Judentum?
Feiern Juden das Pfingstfest?
Diese erfüllte sich den Überlieferungen zu Folge. Mit dem Pfingstwunder, der nur durch den Segen Gottes möglichen Fähigkeit, plötzlich in verschiedenen Sprachen die Botschaft Gottes verbreiten zu können, entstand die erste christliche Gemeinde in Jerusalem.
Deshalb begehen nicht nur die Christen diesen Feiertag. Auch im Judentum wird dem Fest, das im Christentum Pfingsten genannt wird, einiges an Bedeutung beigemessen.
Pfingsten im Judentum – das Fest der Gabe der Tora
Am zweiten Tag des jüdischen Pessachfestes beginnt für die Juden eine exakt 49 Tage andauernde „Zeit der Zählung“. Am 50. Tag nach dem Befreiungsfest Pessach wird die Übergabe der Tora, der hebräischen Bibel, gefeiert. Mose empfing diese am 50. Tag nach dem befreienden Auszug der Juden aus Ägypten auf dem Berg Sinai.
Gemäß einer Weisung der Tora brachten die Juden an diesem Tag, der zum Erntedankfest wurde, dem sogenannten Schawuot, Erstlingsfrüchte zu ihrem Tempel, der zu dieser Zeit in Jerusalem stand. Während des Schawuot wurde das christliche Pfingstfest geboren.
Die Juden feiern demnach nicht direkt Pfingsten, sondern viel mehr die Gabe der Tora.
Während des Synagogengottesdienstes wird jedes Jahr zum 50. Tag nach Pessach der Übergabe der Tora gedacht. Häuser und Synagogen werden zum Schawuot festlich geschmückt.
Die Toragabe stellt für den jüdischen Glauben eines der wichtigsten und essenziellsten Ereignisse dar. Entlang der von Gott gegebenen Tora orientierten sich Generationen gläubiger Juden. Das Judentum kennt viele Traditionen und Feste. Das Fest der Gabe der Tora ist jedoch das bedeutendste.
Pfingsten im Islam?
Der Islam kennt das Pfingstfest nicht. Da es sich um einen rein christlichen Hintergrund handelt, hat der Islam hier keinerlei Anknüpfpunkte. Zudem orientieren sich islamische Festtage am Mondkalender und nicht, wie die christlichen Feste, am Sonnenkalender.Demnach fehlen dem islamischen Kalender im direkten Vergleich zum im Christentum gängigen Sonnenkalender jährlich etwa zehn bis elf Tage, wodurch es nur sehr selten vorkommt, dass ein Feiertag des Islams zufällig auf einen christlichen Feiertag fällt.
Der Islam kennt im Grunde zwei große Feste, die jährlich begangen werden:
- Ramadan:
Der Fastenmonat, an dessen Ende ein großes Fest gefeiert wird.
Hier erfahren Sie mehr zum Ramadan - Das Opferfest:
Den Zeitpunkt der jährlichen Pilgerfahrt nach Mekka.
Mit dem christlichen Pfingstfest kann der Islam nur wenig anfangen. Die Vorstellung, dass Gott seinen Geist mit uns, den Menschen, teilt, ist dem Islam gänzlich unbekannt.
Lesen Sie hier mehr über den Fastenmonat des Islams, die Geschichte hinter den auch heute noch vollzogenen Riten und die Regeln, die den Ramadan zu einer besonderen Fastenzeit machen.