Kann man austreibende Kartoffeln noch essen?

Veröffentlicht: 06. Juni 2023 Aktualisiert: 11. Juni 2023 von
Lagern Kartoffeln zu lange in der Küche, kann es durchaus passieren, dass sie austreiben. Doch warum ist das so und kann die Kartoffeln noch weiter verspeisen? Hier erfahren Sie die Details!

Ausgetriebene Kartoffel
Stark ausgetriebene Kartoffeln

Kartoffeln treiben aus – darf man keimende Kartoffeln noch essen?

Die zu den Nachtschattengewächsen zählenden Kartoffeln zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sie sogenannte Alkaloide produzieren. Zu diesen zählt hauptsächlich das Solanin. Dieses dient der Knolle zum Schutz, etwa vor Schimmelpilzen oder Schädlingen. Das Solanin wird vor allem direkt unter der Schale gebildet. Treibt eine Kartoffel jedoch aus, finden sich in diesen jungen Keimen ebenfalls größere Mengen Solanin.

Solanin ist, zumindest wenn wir es in entsprechenden Mengen zu uns nehmen, auch für den Menschen giftig. Es kann verschiedene Beschwerden auslösen, darunter etwa Kreislaufprobleme, Durchfall und Übelkeit. Die grünen, jungen Triebe der Kartoffeln sollten daher vom Menschen nicht mitgegessen, sondern großzügig entfernt werden.

Daher wird empfohlen, die Knollen bereits vor dem Kochen zu schälen und von dunklen oder grünen Stellen, sowie Austrieben zu befreien. So gelangt möglichst wenig Solanin ins Kochwasser, wo es während des Kochens ausgelöst wird.

Das Kochwasser sollte daher nicht weiter verwendet werden, auch wenn Schalen und Keime vorher entfernt wurden. Denn besonders empfindliche Menschen können schon bei kleineren Mengen Solanin Beschwerden bekommen.

Müssen keimende Kartoffeln auf den Kompost?

Kartoffeln, die kleine Keime austreiben, müssen nicht zwingend direkt auf dem Kompost landen. Handelt es sich um kleine, zierliche Austriebe, können diese in der Regel einfach entfernt werden.
Auch grüne Stellen sollten großzügig rausgeschnitten werden.

Erst dann, wenn aus den kleinen Keimen größere Austriebe werden, sollte die Knolle vorsichtshalber nicht mehr gegessen werden. Denn in diesem Stadium produziert sie bereits entsprechend hohe Mengen Solanin, um ihre „Nachkommen“ bestmöglichst zu schützen.

Eimer Kartoffeln direkt nach Ernte
Kartoffeln sind direkt nach der Ernte dunkel und kühl zu lagern

Solaninbildung verhindern – die richtige Lagerung verhindert das Keimen

Kartoffeln werden idealerweise bei Temperaturen von drei bis fünf Grad gelagert. Auch sollten die Erde nicht vollständig durch intensives Reinigen entfernt werden.
Das kann die Keimung lange hinauszögern. Die Lagerung in der Küche ist daher nicht zu empfehlen, denn die dort in der Regel herrschenden Temperaturen regen das frühe Keimen der Kartoffeln an. Bereits entstandene Keime und Austriebe sollten, genau wie grüne Stellen, zügig entfernt werden.

Fühlt sich die Kartoffel bereits schrumpelig und weich an, ist davon auszugehen, dass die Knolle bereits mehr Solanin produziert. In diesem Fall sollte sie nicht mehr verwendet werden, da auch nach dem Kochvorgang noch zu viel Solanin enthalten sein kann.

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