Mangelhaftes Finanzwissen der Bürger in Deutschland

Veröffentlicht: 18. Oktober 2013 Aktualisiert: 07. April 2024 von
Wie es um das Wissen um Finanzen (Geld, Aktien etc.) der Menschen in Deutschland bestellt ist, wird in diesem Artikel informativ beleuchtet.

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Paar am verzweifeln wegen der Finanzen
Verzweifeln an den Finanzen
© Wavebreakmedia Ltd | Dreamstime.com
Gleich mehrere Anbieter von Finanzdienstleistungen haben in der letzten Zeit Studien zum Finanzwissen der Deutschen veröffentlicht. Dazu zählt auch die ING-DIBA.

Unterscheiden sich die Ergebnisse auch im Detail, so sind die grundlegenden Ergebnisse der Studien doch sehr ähnlich: Das Wissen der Mehrzahl der Bürger in Deutschland über Aktien, Fonds und sonstige Formen der Geldanlage liegt hinter dem anderer europäischer Staaten zurück.
Es reicht beispielsweise nicht aus, um sich eigenständig ein Urteil darüber bilden zu können, welche Anlageformen für eine sichere Altersvorsorge geeignet sind.

Die Altersvorsorge ist ein Buch mit sieben Siegeln

Immerhin eines ist in den letzten Jahren besser geworden: Der unerschütterliche Glaube, die gesetzliche Rentenversicherung werde später schon ein gutes Auskommen sichern, ist mittlerweile verflogen.

Es mangelt also nicht mehr an dem Problembewusstsein, dass man selbst in irgendeiner Weise aktiv werden muss, um im Alter auch nur annähernd den Lebensstandard sichern zu können. Bei der Wahl der geeigneten Altersvorsorge herrscht allerdings meist Ratlosigkeit vor. Die zu erwartende Rendite der unterschiedlichen Anlageformen kann die Mehrheit nicht einschätzen.

Selbst beim Thema Sicherheit der Altersvorsorge, das für nahezu jeden Anleger auf der Liste der Entscheidungskriterien ganz oben steht, sind große Wissenslücken auszumachen. Auch Kunden, die bereits auf Fonds zur Altersvorsorge setzen, können nur zu etwa 50 Prozent die Frage beantworten, ob ihr eigener Fonds im Fall einer Insolvenz des Anbieters geschützt ist.

Ein zentrales Problem besteht darin, dass insbesondere die online verfügbaren Informationsquellen nur von einer Minderheit genutzt werden. Aber selbst wer sich im Web auf die Suche nach Informationen macht, hat oft Mühe, seriöse Quellen von unseriösen zu unterscheiden.
Abhilfe könnte zukünftig bereits in den Schulen geschaffen werden, wenn dort zumindest ein solides Grundlagenwissen vermittelt würde.

Wohin mit den Ersparnissen?

Aufgehautes Sparschwein
© Daniel Wiedemann | Dreamstime.com
Jahrzehntelang war das klassische Sparbuch die beliebteste Anlageform privater Sparer – und jahrzehntelang funktionierte das auch zumindest halbwegs. Groß waren die Renditen in Form von Zinsen und Zinseszins nie, aber zumindest ein Inflationsausgleich und damit ein Werterhalt war möglich, ohne sich über irgendetwas Gedanken machen zu müssen.

Diese Zeiten sind vorbei.

Wer in der nun schon länger andauernden Niedrigzinsphase auch nur seine Ersparnisse sichern möchte, muss sich für rentablere Anlageformen entscheiden. Auch hier fehlt es meist am erforderlichen Fachwissen.

Spontan fallen den meisten Befragten zuerst Aktien als Alternative ein, die allerdings aufgrund der Risiken meist doch nicht ernsthaft in Erwägung gezogen wird.

Was hier Not tut, ist offenbar eine Aufklärung über die Möglichkeiten der Risikostreuung, beispielsweise über Aktienfonds. Überhaupt ist das Wissen über Fonds sehr schwach ausgeprägt. Selbst Fondsbesitzer wissen oft nicht, was sich hinter dem Begriff Rentenfonds verbirgt.

Objektive Informationsquellen sind erforderlich

Das Dilemma ist schnell beschrieben: Viele Bürger trauen sich selbst keine fundierten Entscheidungen in Finanzfragen zu und misstrauen zugleich denen, deren Aufgabe es eigentlich wäre, sie dabei zu unterstützen – den Beratern bei Banken und Sparkassen.

Hilfreich wäre womöglich eine Informationskampagne von einer Stelle, die mehrheitlich als seriös wahrgenommen wird. Vielleicht auch eine Aufgabe für die neue Bundesregierung? Diese müsste dann allerdings der Versuchung widerstehen, daraus eine einseitige Werbekampagne für ihre staatlich geförderten Altersvorsorgemodelle zu machen.

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