Unterschied zwischen Eisbär, Braunbär und Grizzly

Veröffentlicht: 20. März 2023 Aktualisiert: 19. Januar 2024 von
Jeder kennt den Eisbär, den Braunbär und vielleicht auch den Grizzlybär. Doch was sind eigentlich die Unterschiede? Hier erfahren Sie die Details dazu.

Braunbär Zoo Straubing
Braunbär im Zoo

So gleich und doch so verschieden: Eisbär, Braunbär und Grizzly

Bär ist Bär? Keinesfalls! Auch wenn sowohl der Eisbär als auch der Braunbär der gleichen Art angehören, also zur Familie der Bären und damit zu den Raubtieren (Carnivoren) und den Hundartigen (Caniformia) zählen, können sie sich je nach Unterart stark voneinander unterscheiden.

Die verschiedenen Braunbärarten – viel gemeinsam und doch so unterschiedlich

Während der Eisbär recht offensichtlich verschiedene Eigenschaften und Merkmale besitzt, die ihn hausstellen, fällt das Unterscheiden der verschiedenen Braunbärenarten schon deutlich schwerer.
Der Grizzly ist einer der vermutlich bekanntesten Braunbären und weist, wie sämtliche andere Braunbärarten, darunter etwa der Kodiakbär, durchaus ihm eigene Merkmale auf.

Grizzly Grand Teton National Park
Grizzlybär in einem Nationalpark
Harry Collins - stock.adobe.com / 472728664

Der Grizzly – süßer Teddy mit wildem Charakter

Tatsächlich ist der Grizzly eine Braunbärenart, die als eigene Rasse betrachtet wird. Die verschiedenen Braunbärarten sind sich insgesamt ziemlich ähnlich. Die optischen Gemeinsamkeiten machen es mitunter schwierig, sie auseinander zu halten. Dennoch weisen die verschiedenen nah verwandten Bärenarten auch klare Unterschiede auf.
So ist der Grizzly als besonders wilder, jedoch auch etwas ungeschickter Vertreter seiner Art bekannt.

Super-Nase und perfekte Anpassung

Die verschiedenen Bärenarten unterscheiden sich vor allem aufgrund der Tatsache, dass sie sich, je nach Lebensraum, sehr an die Umstände und Gegebenheiten angepasst haben.
So verfügt der Eisbär beispielsweise über eine besonders grandiose Nase, ideal angepasstes Fell und entsprechend entwickelte Tatzen und Augen. Er gilt als hervorragender Schwimmer, taucht problemlos zwei Minuten lang und frisst, im Gegensatz zu seinen Artgenossen, ausschließlich Fleisch.

Unterschiedlich und doch gleichermaßen bedroht

Gemeinsam haben jedoch alle Braunbärarten, dass sie gegen das Aussterben kämpfen. So sind in Europa nur noch wenige Bären zu finden. Wo früher große Populationen lebten, finden sich heute nur noch vereinzelte Tiere, die allein umherwandern – wie etwa in den Alpen oder in Österreich.

Auch der Eisbär teilt dieses Schicksal. Sein Lebensraum wird kleiner, die Nahrungssuche schwieriger und die Situation für die perfekt auf ihre Umwelt eingestellten Tiere immer mehr zu einem Problem.

Tabellarische Übersicht über die Unterschiede der Bärenarten

Merkmal
Eisbär
Braunbär
Grizzly
Sinne
Besonders guter Geruchssinn, der es ihm sogar ermöglicht, Beutetiere unter dem Eis zu lokalisieren. Besonders stark ausgeprägtes Gehör. Besonderheit: Eine Nickhaut am Auge funktioniert wie eine Sonnenbrille.
Durchschnittliches Gehör, sehr ausgeprägter Geruchssinn.
Ähnlich wie bei den meisten Braunbär-Arten vor allem eine überaus gute Nase und durchschnittliches Gehör sowie Sehkraft.
Körperbau
Eher sehnig und drahtig. Typisch ist der sehr lange Nacken.
Stämmiger und sehr kräftiger Körperbau. Sehr starkes Skelett. Vergleichsweise kurzer Hals, dafür sehr muskulös.
Gedrungener, massiger Körperbau.
Fell
Absolute Besonderheit: Fell erscheint weiß, ist jedoch eigentlich durchsichtig. Dunkle Haut absorbiert das Sonnenlicht während die hohlen Deckhaare ein isolierendes Luftpolster bilden.
Je nach Art unterschiedlich von dunklem Braun bis hin zu gräulich.
Oft etwas längeres, braunes, leicht gräulich erscheinendes Fell, dem er den Namen „Grizzly“ zu verdanken hat.
Lebensraum
Fast ausschließlich im arktischen Polarkreis und den angrenzenden Küstenregionen. Mitunter in Grönland, Norwegen, Russland und Kanada sowie in Alaska. Sie begegnen sich daher nicht mit den Pinguinen, die in der Antarktis leben.
Tendenziell dicht bewaldete Regionen. Größere Populationen gibt es mittlerweile nur noch in Alaska, Kanada und Nordasien.
Hauptsächlich Nordamerika, Kanada sowie im dünnbesiedelten Alaska. Mittlerweile fast ausschließlich in geschützten Nationalparks.
Größe und Gewicht
Neben dem Kodiakbär eine der größten Bärenarten.
1,8-2,8 m Kopf-Rumpf-Länge und etwa 1,7 m Schulterhöhe.
Eisbärenmännchen können zwischen 300 und 1000 kg wiegen, Weibchen sind dagegen mit etwa 150-200 kg deutlich leichter.
Je nach Art: Schulterhöhe im Schnitt 90 bis 150 cm. Kopf-Rumpf-Länge zwischen 100 und 280 cm.
Der Schwanz misst zwischen 6 und 21 cm.
Je nach Braunbärenart können die Tiere bis zu 780 Kg erreichen (Kodiakbär). Die meisten Braunbären-Arten sind jedoch deutlich leichter, wobei sie je nach Art zwischen 70 Kg bis zu über 300 Kg variiere. Weibchen wiegen generell deutlich weniger als Männchen.
Ca. 1,5 m Schulterhöhe, und bis zu 2,5 Meter Kopf-Rumpf-Länge. Der Schwanz misst etwa 10 bis 12 cm.
Tiere im Norden wiegen bis zu 680 Kg, während südlicher lebende Bären deutlich leichter sind und zwischen 80 und 200 Kg wiegen können.
Das Männchen wiegt deutlich mehr als das Weibchen – etwa das 1,8-Fache.
Stärke, Geschwindigkeit und Geschick
Seiner Umgebung angepasst, demnach ein hervorragender Schwimmer. Er gilt als geringfügig weniger stark als seine Artgenossen und erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h. Unter Wasser können sie bis zu zwei Minuten tauchen.
Erreicht bis zu 56 km/h.
Beweglich und relativ geschickt, vor allem was die Nahrungssuche angeht.
Für seine Wildheit und sein besonders starkes Gebiss bekannt. Gilt als etwas ungeschickt im Vergleich zu ruhigeren Braunbärarten.
Ernährung
Fleischfresser. Vor allem Robben, die ideale Voraussetzungen liefern, um die dringend benötigten Fettreserven zu pflegen.
Allesfresser – mit Vorliebe für pflanzliche Nahrung. Fleisch steht allerdings ebenso auf dem Speiseplan.
Allesfresser – sowohl (bevorzugt) pflanzliches als auch Insekten, Larven, bis hin zu Rentieren und anderen größeren Tieren.
Tatzen und Klauen
Die Krallen des Eisbären funktionieren wie Spikes und ermöglichen das schnelle Vorankommen auf Eis. Die Tatzen sind besonders breit und wirken wie Schneeschuhe.
Vergleichsweise kurz und weniger scharf.
Länger und schärfer. Der Grizzly nutzt die Klauen ggf. auch dazu, seine Beute auseinander zu nehmen.
Lebenserwartung
Bis zu 30 Jahre.
Bis zu 30 Jahre.
Etwa 20-25 Jahre.

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